Der Schwimmverein Baar kehrt mit einer eindrücklichen Ausbeute von den Schweizer Meisterschaften in Sursee zurück: Leo Verschooten gewinnt über 50m Freistil die Silbermedaille und damit die erste Auszeichnung eines Baarer Schwimmers an nationalen Titelkämpfen auf der Kurzbahn seit 2012. Mit Selina Müller und Anina Bruhin erreichen zwei weitere Zentralschweizer Athletinnen eine Finalklassierung unter den besten acht der Schweiz. Alle drei sind aufgrund ihres Alters eigentlich noch in den Nachwuchskategorien startberechtigt, mischen aber bereits ganz vorne bei der schweizerischen Elite mit – im Fall von Leo Verschooten muss man sogar von europäischer Spitze sprechen.

In der vor gut zwei Jahren fertiggestellten Schwimmhalle des Campus Sursee fanden am Wochenende zum ersten Mal Schweizer Meisterschaften statt. Die moderne Anlage wurde den hohen Ansprüchen gerecht und zahlreiche Athletinnen und Athleten nutzen die Bühne für eindrückliche Leistungen. Nicht weniger als zehn Schweizer Rekorde wurden in den drei Tagen verbessert und auch die junge und beachtlich grosse Mannschaft von Cheftrainer Tobias Gross präsentierte sich von ihrer besten Seite.

Schon am ersten Wettkampftag sorgte Leo Verschooten für einen Paukenschlag: Der erst 15-jährige Sprinter bewies über 50m Freistil seine enorme Grundschnelligkeit und schlug im Final nach 22,28 Sekunden als Zweiter an. Der gebürtige Belgier verbesserte dabei seine persönliche Bestzeit um über vier Zehntel und musste sich lediglich Thomas Hallock vom SC Uster-Wallisellen geschlagen geben. Verschooten ist aktuell der viertschnellste Junior in Europa (dazu gehören alle unter 18-jährigen) und von seinem Jahrgang kann ihm kein Schwimmer auf dem Kontinent das Wasser reichen.

Die ausgezeichnet Form nutze Verschooten auch in den anderen Disziplinen, in den er an den Start ging. Vier weitere Top-10-Klassierungen standen am Ende zu Buche, allesamt mit neuem Vereinsrekord. Drei weitere Vereinsbestmarken steuerte Lucy Clifford in den Brustdisziplinen bei. Sowohl über 50m, wie auch über 100m und 200m qualifizierte sich die 18-Jährige für den B-Final und schwamm in den längeren Rennen in die Top-10.

Die erst 14-jährige Selina Müller war im Vorlauf über 100m Brust um einen Hauch schneller als Clifford und qualifizierte sich deshalb gerade noch für den A-Final der besten acht Schwimmerinnen. Ebenfalls unter die besten acht kam Anina Bruhin über 800m Freistil, auch sie ist erst 15-jährig. Abgesehen vom jungen Durchschnittsalter überzeugten die Baarer Schwimmerinnen und Schwimmer mit einer sehr hohen Quote an Bestzeiten: in zwei von drei Rennen purzelte im Schnitt ein persönlicher Rekord. Diese starke Teamleistung kommt für Tobias Gross nicht überraschend: „Die Erfolge haben wir uns erarbeitet und sind das Ergebnis von sehr professionellem Verhalten aller Schwimmer und einer tollen gegenseitigen Unterstützung während dem ganzen Wettkampf“. Die einzelnen Erfolge spiegeln sich am Ende auch in der Mannschaftspunktewertung, in welcher der SV Baar den elften Platz aller teilnehmenden Teams belegte.