Mit Leo Verschooten und Selina Müller haben sich erstmals in der Geschichte des Schwimmvereins Baar zwei Schwimmer für die Junioren Europameisterschaften qualifiziert. Es ist dies der bedeutendste internationale Wettkampf auf Juniorenstufe, an dem immer wieder spätere Weltmeister und Olympiasieger auf sich aufmerksam machen. Die diesjährige Meisterschaft wurde in Belgrad ausgetragen, mit starker Vertretung aus der Zentralschweiz.

Leo Verschooten, der schon viele Jahre in der Schweiz lebt und im Schwimmverein Baar trainiert, trat für sein Heimatland Belgien an und lieferte über 50m Freistil eine hervorragende Leistung ab. Mit einem soliden Vorlauf und einem sehr guten Halbfinal mit persönlicher Bestzeit (22.79 Sekunden) qualifizierte sich der 17-Jährige als zweitschnellster für den Endlauf. In diesem Final schlug Verschooten dann als guter Fünfter an, blieb jedoch knapp drei Zehntel über seiner Zeit vom Halbfinal. Das wiederum ärgerte den ehrgeizigen Sprinter sehr, weil die Medaillen, und selbst der Titel, durchaus in Reichweite gelegen wären. Einziger Wermutstropfen: Verschooten gehörte in Belgrad zum jüngeren Jahrgang und darf nächstes Jahr nochmals an den Junioren Europameisterschaften antreten.

Selina Müller, eine sehr vielseitige Athletin, trat über 200m und 400m Lagen, sowie über 200m Brust an und schwamm in jedem Rennen sehr solide im Bereich ihrer persönlichen Bestzeit. Das ist umso bemerkenswerter wenn man die etwas durchzogene Vorbereitung der letzten Monate berücksichtigt, in der die 16-Jährige nicht immer ihre gewohnten Leistungen abrufen konnte. Sie gehörte in Belgrad zu den jüngsten Teilnehmerinnen und wird im nächsten Jahr auch nochmals startberechtigt sein.

Tobias Gross, der Cheftrainer vom SV Baar, war mit den Leistungen entsprechend zufrieden: «Leo hat gezeigt, dass er zu den schnellsten Sprintern Europas seines Jahrgangs gehört. Wenn es ihm gelingt, im richtigen Moment alle Puzzleteile zusammenzufügen, dann werden wir noch viel von ihm hören. Auch Selina hat mich beeindruckt und an der JEM mit einem grossen Sprung wieder ihr altes Leistungsniveau erreicht. Mit einer besseren Vorbereitung kann sie durchaus ins Halbfinale oder noch weiter kommen.»